Interkultureller Film gewinnt den Publikumspreis ‚Rheingold‘ auf der Parkinsel

Crescendo#makemusicnotwar von Regisseur Dror Zahavi wurde mit 98% Zuschauerstimmen in Ludwigshafen der Favorit des Publikums. Die Begeisterung zeichnete sich schon nach der Vorführung ab: 8 Minuten ununterbrochenen Applaus gab es im Kinozelt. Es ist ein in vielerlei Hinsicht interkultureller Film, sein Thema, wie Hass und Grenzen überwunden werden können. Im Film nennt der berühmte Dirigent, Eduard Sporck (gespielt von Peter Simonischek), der mit Jugendlichen aus Palästina und aus Israel ein Konzert vorbereiten soll, die Bereitschaft, Risiken einzugehen, als Voraussetzung, damit das gelingen kann. Weil sie einander nicht zuhören, spielt das Orchester im Film zwar gut, aber nicht schön. Deshalb verordnet der Maestro den Musiker*innen, mit einander zu sprechen. Ohne Kommunikation klappt nichts. Und langsam erkennen die jungen Menschen, dass sie einander brauchen.

Die deutsch-italienisch-österreichische Koproduktion ist auch ein mehrsprachiger Film mit Passagen in Deutsch und hauptsächlich Englisch, aber auch Arabisch und Hebräisch unterlegt mit deutschen und englischen Untertiteln.

Im Kino kann man den Film in Deutschland ab 16. Januar 2020 sehen.

Das Ludwigshafener Festival des deutschen Films legt Wert auf seine Publikumsnähe. Als zweitzuschauerstärkstes Filmfestival in Deutschland (gleich nach der Berlinale) konnte es in diesem Jahr mit 121.000 Besuchern einen leichten Zuwachs und auch eine gewisse Verjüngung bei seinen Zuschauern verzeichnen. Eines der Markenzeichen des Festivals sind die gehaltvollen Filmgespräche mit den Kreativen, die an Filmen vor und hinter der Kamera mitwirken (Bild oben). Insgesamt 142 fanden dieses Jahr auf der Parkinsel statt (101 waren es im Vorjahr): Der Zuspruch war so groß, dass kurzerhand eine zweite Diskussionsbühne eingerichtet wurde oder die Talks ausnahmsweise nach der Projektion im Filmzelt stattfanden.

Nach der Vorführung von Crescendo (01.09.2019)